Sekundärdaten
Epidemiologische Forschung
Das Wissen über die Verbreitung und den Verlauf von Erkrankungen in der Bevölkerung ist Basis für zahlreiche wissenschaftliche Fragestellungen. Mit Hilfe von großen Datensätzen lassen sich Prävalenzen und Inzidenzen verschiedener Populationen ermitteln.
Auf der Basis von Sekundärdaten der AOK Plus und der Techniker Krankenkasse für die Jahre 2007/2008 (gesamt 8,3 Mio. Versicherte) war es Ziel der Studie, die alters- und geschlechtsspezifische Prävalenz und Inzidenz für Vorhofflimmern (VHF) in Deutschland zu ermitteln. Versicherte wurden als prävalent registriert, wenn sie mindestens eine stationäre oder zwei ambulante gesicherte VHF-Diagnosen vom 01.01.2007 bis 31.12.2008 aufwiesen. Versicherte wurden als inzident in 2008 registriert, wenn sie keine VHF-Diagnosen in 2007 aufwiesen und keine Verordnung für eine orale Antikoagulation in 2007 erhielten und mindestens eine stationäre oder zwei ambulante gesicherte VHF-Diagnosen in 2008 aufwiesen. Die durch uns ermittelte VHF-Prävalenz zum 31.12.2008 lag bei 2,132%. Die Inzidenz betrug 4,358 Fälle/1.000 Personenjahre bei Männern und 3,868 Fälle/1.000 Personenjahre bei Frauen. Die VHF-Prävalenz der deutschen Bevölkerung in 2009 wurde auf 2,192% geschätzt. Allein durch den demografischen Wandel bedingt wird mit einem Anstieg der VHF-Prävalenz um 0,5%-Punkte bis 2020 gerechnet.